Der Bauraum

Bauen- eine von hundert Sprachen der Kinder. Hier finden sich jeden Morgen - meistens die gleichen- Kinder ein, um ihre ganz persönliche subjektive Welt zu konstruieren. Oft ist hier der Weg das Ziel, denn wenn erst das Bauwerk steht, sind die Architekten zufrieden und widmen sich einer anderen bedeutenden Aufgabe.

Kinder setzen sich beim Bauen mit der Erwachsenenwelt auseinander, beschäftigen sich mit geometrischen Körpern, lernen physikalische Gesetze kennen und werden durch logische Operationen wie Zusammensetzen, Zerlegen,Vergleichen, Schlüsse ziehen und in Beziehung setzen, geprägt.

Das Spielen mit Bausteinen erfüllt ein Grundbedürfnis der Kinder nach räumlichem Gestalten und auch danach, sich selbst in einen Raum einzubinden. Als kleine Konstrukteure können sie etwas eigenes für eine bestimmte Zeit Bleibendes erschaffen. Sie können ihr Bauwerk verändern, es wieder zerstören oder noch schöner entstehen lassen. Von Tag zu Tag stellen Kinder neue Figuren dazu und erweitern das Bauwerk. Kinder erleben beim Bauen Räume: Die Länge, die Höhe, die Breite von unterschiedlichen Bausteinen. Auch das Wahrnehmen verschiedener Materialen ist ein Fest für die Sinne. Es gibt Bausteine aus warmem Holz, Gummitiere, die in ihrem Material sehr flexibel sind, Aststücke, die sich eher rau und unregelmäßig anfühlen All diese Erfahrungen bedeuten für das Kind einen Schritt in das Leben als lernender Mensch. Hierbei werden spielend

Erfahrungen gesammelt, werden die eigenen Fähigkeiten der Kreativität erprobt und persönliche Geschicklichkeit wird ausgebildet. Geduld und Konzentration, werden hier in besonderem Maße geübt.

Das soziale Lernen, Verhandlungsgeschick mit den Spielpartnern, das Einbringen von Ideen, bis hin zur Durchsetzung der eigenen Vorstellungen sind Grundlagen des gemeinsamen Spiels.